lit.COLOGNE: Sprudelnden Dorau-Text einfangen

litCOLOGNE-LogoMit großen Schritten geht es auf die 15. lit.COLOGNE zu. Das reichhaltige Programm vom 11. bis zum 21. März besticht in Sachen Popkultur durch einen ganz besonderen Literatur-Plausch. Denn mit Andreas Dorau und Sven Regener kommen zwei Herren nach Köln, die auf mehreren Ebenen mit dem Label Pop verbunden sind.

 

Der eine wird auch nach über 30 Jahren noch auf seinen NDW-Hit “Fred vom Jupiter” angesprochen, der andere besingt das niedersächsische Flachland Delmenhorst oder schüttelt einfach mal die Kultfigur Frank Lehmann aus dem Ärmel. Keine Frage: Der Musiker und Künstler Andreas Dorau sowie Element of Crime-Frontmann und Literat Sven Regener kennen sich aus im deutschen Kunst- und Popbetrieb. Ihr gemeinsames Werk “Ärger mit der Unsterblichkeit” erzählt nun davon, alles durch die “unglaublichen Geschichten” aus dem Leben von Andreas Dorau.

Sven Regener, der mit Dorau seit Längerem befreundet ist, hat sich als Ghostwriter betätigt und hat den sprudelnden Dorau-Text eingefangen. “Andreas läuft immer um mich herum, und ich muss das dann auftippen. Macht echt Spaß”, sagte Regener der dpa über den Entstehungsprozess. Leicht vorzustellen, wie der intergalaktische “Fred” den tiefenentspannten Regener umkreist und seine Erlebnisse auferzählt. Dass der heute 51-Jährige mehr zu bieten hat, als einen wenn auch hervorstechenden Gassenhauer der schnell abgebrandeten Neuen Deutschen Welle, macht das Werk in Episoden deutlich. Regener verleiht ihnen den scharfzüngigen Sound dazu.

Andreas Dorau als Gesamtkunstwerk

Nachdem Dorau schon als 15-Jähriger mit “Fred vom Jupiter” einen Hit in der Tasche hatte, war ihm Respekt sicher. Ein Studium an der Münchener Hochschule für Fernsehen und Film krönte er mit seinem Abschlussfilm “Schlag dein Tier – eine fröhliche Quizshow”, Stirnrunzeln und Verstörung auf Seiten der Akademie. Das Showkonzept sah vor, dass Menschen gegen ihre Haustiere antreten und die Tiere immer eine Pfote vorn liegen. Einen weiteren Coup hatte er mit seiner Oper “Die Überglücklichen”, die rief Tierschützer auf den Plan, weil Fische zum Ensemble gehörten. Deutlich wird: Bei aller Komik, die teilweise in den Dorauschen Aktionen innewohnt, er versteht sich als Künstler. Das Leben des Dorau ist ein Gesamtkunstwerk und sein guter Kumpel Sven Regener hat es nun zwischen zwei Buchdeckel gegossen.

Schade, dass das höchst amüsante Werk erst am 11. Mai erscheint. Bis dahin müssen sich Pop-Exegeten also gedulden – oder gegebenenfalls noch Karten für die Veranstaltungen am 13. März 2015 auf der lit.Cologne ergattern.

Andreas Dorau & Sven Regener: Ärger mit der Unsterblichkeit, GALIANI, BERLIN, Mai 2015 Gebunden, 16,99 Euro.

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